Zur Startseite springenZum Inhalt springenZum Fußbereich springen

Eichendorffweg

Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857), kam in Ratibor, Oberschlesien, in einer katholischen Adelsfamilie zur Welt. Während seines Jurastudiums in Berlin hörte er Vorlesungen bei Fichte, traf den Dramatiker Kleist und Dichter der Romantik wie Achim v. Arnim und Clemens Brentano. Sie inspirierten ihn zu einer im Volksliedton gehaltenen Naturlyrik, in der Bilder seiner schlesischen Heimat anklingen, und prägten sein romantisches Weltbild. Besonders Eichendorffs vertonte Lieder und seine Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“ machten ihn zum bedeutendsten Dichter der Spätromantik. So zeigen seine Werke auch Gegenwelten zum bürgerlichen Alltag, wie er ihn als Jurist in verschiedenen preußischen Ministerien erlebte: Die Natur wird idyllischer Sehnsuchtsort und dämonische Zauberwelt gegen Zweck- und Nützlichkeitsdenken einer frühindustriellen Gesellschaft. Als überzeugter Patriot nahm er 1813 bis 1815 an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Seine Schriften gegen die revolutionären literarischen Bewegungen des Jungen Deutschland und des Vormärz blieben beim Publikum ohne Resonanz. Seine Gedichte leben in mehr als 5000 Vertonungen verschiedenster Komponisten weiter. Eichendorff starb 1857 in Neiße. Die Benennung einer Straße nach Eichendorff war für Vertriebene aus Schlesien in Icking nach 1945 ein Brückenschlag in die alte Heimat.

 

Literatur:

  • Richard Alewyn, Eine Landschaft Eichendorffs und Eichendorffs Symbolismus, in R. Alewyn, Probleme und Gestalten, Frankfurt 1974;
  • Hans-Egon Hass, Sturm und Drang, Klassik, Romantik, in: die Deutsche Literatur vom Mittelalter bis zum 20. Jh., Bd. V/2, München 1966