Mitwelt
Sebastian Heinsdorff
Der Irschenhauser Sebastian Heinsdorff ist Bildhauer und gelernter Werkzeugmacher, er sagt: "Uns ist die Beziehung zu Mutter Erde verloren gegangen." Unter dieser Rubrik, die er bei der Bürgerversammlung 2023 angeregt und die dann der Gemeinderat umzusetzen beschlossen hat, will er die Ickinger und Icking-Spaziergänger ermuntern, endlich mal wieder die Augen aufzumachen in der Natur. Und die Wunder wahrzunehmen, die draußen im Wald, auf den Feldern, ja selbst am Straßenrand zu sehen sind. Seine Beiträge erscheinen in loser Folge.
Was kommt
Mit dem sommerlichen warmen Tagen Anfang April
sind die ersten Buchenknospen aufgesprungen
Was für ein Wunder, wenn jetzt aus diesen kleinen Knospen
ein neuer Trieb weit herausschießt,
dann sich langsam das junge Laub entfaltet
Und der neue Mond steht fast wie eine Schüssel
am Abendhimmel 10.04.24 S.H.
2024
Was blüht den da so wunderbar
diese Jahr im Februar
schon
Der Februar begann mit dem ersten Amselgelsang
Die Meise ist schon im Januar mit ihrem "Frühling Frühling" Gezwitscher zu hören.
Mit Schneeglöckchen und Primel tauchen bei warmen Wetter die ersten Bienen auf
Mitte Februar kamen die Stare geflogen
und die ersten Zitronenfalter gaukeln in der Sonne
Die Tagelänge wächst von unter acht Stunden zu Weihnachten
bis Anfang März schon auf elf Stunden an.
Bilder in chronologischer Reihenfolge des Erscheinens von Anfang bis Ende Februar
(Text und Bild Sebastian Heinsdorff)
Primel
Winterlinge
Das Schneeglöckchen kommt bereits im Januar
Das Gänseblümchen blüht von Februar bis November
Hugo von Hoffmannsthal
Die meisten Menschen leben nicht im Leben,
sondern in einem Schein, in einer Art von Algebra,
wo nichts ist und alles nur bedeutet.
Ich möchte das Sein aller Dinge stark spüren
und in das Sein getaucht, das tiefe wirkliche Bedeuten.
Denn das ganze Universum ist ja voll Bedeutung,
ist gestaltgewordener Sinn.
Das Hoch-sein der Berge, das Groß-sein des Meeres,
das Dunkel-sein der Nacht, die Art wie Pferde dreienschauen,
wie unsere Hände gebaut sind, wie Nelken riechen,
wie der Boden in Wellen und Mulden verläuft oder in Dünen,
oder in harten Klippen, die Art wie ein ganzes Land
von einem Berg aussieht, und wie einem wird
wenn man an einem heißen Tag unter eine kühle Hausfluhr
mit nassen Steinfließen tritt:
in allen den unzähligen Dingen des Lebens liegt,
in jedem einzelnen und unvergleichlich, etwas ausgedrückt,
dass sich mit Worten nie wiedergeben läßt,
aber zu unserer Seele redet.
Haselwürstchen Haselnuss Staubzäpchen
Haselnuss Blüte
Leberblümchen
Christrose
Krokus
Wilde Alpenveilchen
Märzenbecher
Palmkätzchen Weide
Seidelbast
Kornelkirsche
Zitterpappel oder Espe
Huflattich
Januar
Buchenknospe
Im September sind die Knospen schon vorbereitet zum Überwintern
Schnee
Der Gedanke an die un-un-un-un-unzählbar vielen Schneeflocken jenseits aller Zahl
die diesen wunderbaren Zauber hervorbringen
und dabei gibt es eigentlich keine zwei gleichen Schneeflocken
denn jede ist anders
vielleicht zu vergleichen mit den 7 Milliarden Menschen
wo doch ein jeder anders ist, jeder einbesonderesKunstwerk
Wie die Schneeflocken die da von oben vom Himmel kommen,
manche mit etwas Sternenstaub als Kondensationskeim
Macht da nicht, bei diesen Gedanken Schneeschaufeln Spaß?
(Text: Sebastian Heinsdorff Januar 2024)
Bild: Sebastian Heinsdorff, - Neufahrner Weg)
Bild: Sebastian Heinsdorff, Ulrichshügel
(Bild: Sebastian Heinsdorff, Eisrosen)
(Bild: Sebastian Heinsdorff, Eiskristalle)
Bild: Schneekristalle aus dem Buch von Rolf Seim, Minerale, Neumann Verlag